mode_comment Handeln braucht verlässliche Daten

Das gilt insbesondere auch für die Weiterentwicklung des ÖPNV im Landkreis Harz und darüber hinaus. Der gestrige (07.02.2024) ÖPNV-Beirat befasste sich deshalb intensiv mit dem Modell-Projekt „harzbewegt“. In dessen Rahmen wird jetzt durch das Unternehmen Ramboll eine Verbundstudie erstellt. Die Studie soll dann eine verlässliche Daten-Grundlage für die Entscheidung des Landkreises sein, ob und in welcher Form das Thema Verkehrs-Verbund weiter verfolgt wird. Gestern erfolgte eine erste Präsentation dazu. Darin ging es um Märkte und Zielgruppen für den ÖPNV, die Verflechtungen aus dem Landkreis Harz hinaus und hinein. Auch finanzielle Aspekte bei unterschiedlichen Verbunds-Strukturen waren ein Thema. So wurde beispielsweise über Preis- und Angebotsstrukturen bereits bestehender Verbünde informiert. Im Sommer 2024 soll die Studie dann fertig gestellt sein. Zwischenzeitlich wird der ÖPNV-Beirat über den Arbeits-Stand informiert, so die Ankündigung der Kreisverwaltung. Auch zu den weiteren Einzel-Projekten "harzbewegt" wurde der Beirat über den Sachstand informiert. Dazu gab es im Beirat einen regen Austausch und diverse Anregungen zu den verschiedenen Projekten wurden diskutiert. Ein weiteres Sitzungs-Thema war die Umsetzung des Nahverkehrsplanes (NVP) für den Landkreis Harz. Die Fortschreibung des NVP wurde 2021 durch den Kreistag beschlossen. Er beinhaltet 36 Festlegungen und diverse Prüf-Aufträge zur Weiterentwicklung des ÖPNV im Landkreis Harz. So wird der Termin für den jährlichen Fahrplan-Wechsel in der Festlegung 31 des NVP bestimmt. Laut NVP (Seite 97) "findet zeitgleich mit dem international vereinbarten Fahrplanwechsel der Eisenbahn einmal jährlich am zweiten Samstag im Dezember um 24 Uhr (Tageswechsel Samstag auf Sonntag) statt." Allerdings ist dieser Fahrplan-Wechsel in den beiden vergangenen Jahren 2022 und 2023 nicht erfolgt. Wurden 2022 noch Gründe dafür angegeben, so gab es in 2023 bisher keine offiziellen Aussagen darüber, warum diese (mit Kreistags-Beschluss untersetzte) Festlegung nicht umgesetzt wurde. Wir haben deshalb im Beirat nachgefragt, weshalb das so ist. Als Gründe wurden von der HVB (Herr Fischer) fehlende personelle Kapazitäten, die ausstehende Umsetzung des Knotenpunktes Thale und noch ausstehende Klärungen beim Schülerverkehr angeführt. Wir haben um eine ausführliche Darstellung der Gründe im Protokoll der Beirats-Sitzung und eine Information aller Mitglieder des Kreistages gebeten. Viel Lob hat die Kreisverwaltung im Beirat für eine Veranstaltung zur Barrierefreiheit im November 2023 bekommen. An dem von der Verwaltung organisierten Workshop „Barrierefreiheit“ nahmen zahlreiche Vertreter aus verschiedenen Kommunen des Landkreises teil. Neben Informationen über die Anforderungen an Barrierefreiheit wurde auch über die Förder-Richtlinie des Landkreises zur barrierefreien Gestaltung von Bushaltestellen informiert. Die Teilnehmer des Workshops lobten die Veranstaltung und regten eine Neuauflage an. Außerdem wurde die Kreisverwaltung um eine Überprüfung der Förder-Richtlinie zum Haltestellen-Ausbau gebeten, da die darin enthaltenen Zeit-Vorgaben, sich mehr an den kommunalen Abläufen orientieren sollten. Die Aussage dazu im Beirat: Wenn die personellen Möglichkeiten es zulassen, wird es eine Neuauflage der Veranstaltung geben und eine Überprüfung der Richtlinie erfolgen. Derzeit bindet das Modell-Projekt „harzbewegt“ allerdings alle personellen Ressourcen, so die Einschätzung der Verwaltung.